Ablehnung als Geschenk
- Tina

- 15. März 2022
- 3 Min. Lesezeit

Abgelehnt zu werden kann richtig schmerzen. Es kann das Gefühl triggern, nicht gut genug zu sein. Es nicht wert zu sein. Nicht liebenswürdig zu sein. Es wieder nicht geschafft zu haben. Versagt zu haben. Keine Liebe verdient zu haben. Nicht gesehen und / oder gehört zu werden.
Es kann einen richtig in den Selbstangriff, in die Wut, die Zweifel, Angst oder Machtlosigkeit bringen. Und wir alle erfahren Ablehnung. Manche sogar täglich. Die Frage ist nur, ob sie dir auch bewusst ist und wie deine Perspektive ist.
Lass es mir dir anhand von diversen Beispielen erklären, die du sicherlich schon einmal erfahren hast: Vielleicht wurdest du im Sportunterricht der Schule als einer der letzten ins Team gewählt und das vielleicht auch nur notgedrungen, weil keiner sonst mehr übrig war. Du wurdest hier erst einmal immer wieder abgelehnt, weil du in der Sportart vielleicht nicht der oder die Beste warst. Beim Fußball eher dekorativ in der Gegend rumstandest als den Ball zu nehmen und im Tor zu versenken. Ablehnung, weil es einfach nicht deins ist.
In der Liebe wurdest du bestimmt auch bereits nicht nur einmal abgelehnt. Nach einem Date mit dem erhofften Traumpartner kam nur ein ernüchterndes „ich glaube, das passt nicht bei uns. Mach es gut“, vielleicht kam auch gar keine Nachricht mehr und der Kontakt wurde einfach gelöscht. Oder aber auch in Beziehungen, wenn die Trennung die einzige Lösung ist. Ablehnung, weil du nicht in die Idealvorstellung eines Partners/ Partnerin passt bzw deine Lebensplanung/ - ziele sich von deinem Partner unterscheiden.
In einem vollen Kaufhaus sucht du händeringend nach Fachpersonal für eine Beratung und als Antwort bekommst du nur: „Keine Zeit, wenden Sie sich bitte an einen Kollegen“. Ablehnung aufgrund mangelnder Zeit.
Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch für deinen Traumjob flattert die Absage ins Haus mit der Standardnachricht: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir uns für einen anderen Kandidaten entscheiden haben.“ Ablehnung, weil jemand besser qualifiziert ist oder sich besser verkauft hat.
Nach Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten wird kein Kompromiss gefunden, sondern die Beziehung/ Freundschaft auf Eis gelegt. Ablehnung, weil keiner die Meinung des anderen akzeptieren oder verstehen kann oder will.
Die Beispiele lassen sich endlos fortsetzen und vielleicht hast du für dich auch einmal reingespürt, was die einzelnen Beispiele mit dir machen. Ob sie überhaupt ein Gefühl auslösen und wenn ja welches. Das Beispiel mit dem Verkäufer ist sicherlich das, was wir nicht unbedingt als bewusste Ablehnung einordnen würden. Vielleicht bist du kurz verärgert, weil du nun länger warten musst. Aber in den seltensten Fällen würde es deinen Selbstwert erschüttern. Die Beispiele mit dem Sportunterricht und dem Bewerbungsgespräch lassen dich vielleicht als nicht gut genug fühlen. Das kann dem Selbstwert schon einen enormen Kratzer mitgeben. Und in der Liebe können das schon richtig heftige Schmerzen sein. Das Gefühl nicht geliebt zu werden, nicht liebenswert per se zu sein. Nicht schön, klug,… genug, dass die andere Person mit mir Zeit verbringen will. Es können auch Illusionen und Ziele zerstört werden, die du dir für Leben aufgebaut hast.
So unterschiedlich wie all die Beispiele auch sind, haben sie alle etwas gemeinsam. Und dafür darfst du deine Perspektive und/ oder Bewertung auf das Thema Ablehnung ändern: Aus Sicht der anderen Person ist ein „Nein“ zu dir immer ein „Ja“ zu der anderen Person. Genauso, wenn DU jemanden oder Situationen ablehnst. Du sagst „Ja“ zu dir, weil du dir von einer Person etwas anderes erwartest, sie gerade nicht in deine Lebensplanung passt oder oder oder. Du lehnst Situationen/ Angebote ab, weil sie nicht für dich stimmig sind. Weil deine innere Stimme dir sagt: „Lass gut sein. Da fühle ich mich nicht wohl“. Und wie häufig übergehen wir diese innere Stimme weil wir gerne die Erfüllung unserer Ziele hätten.
Ich möchte dir gerne mitgeben, dass du bei der nächsten (schmerzhaften) Ablehnung einmal die Perspektive wechselst und erkennst, dass die Ablehnung nicht mit deinem Wert als Mensch zu tun hat. Sondern eine andere Person lediglich „ja“ zu sich und ihren Überzeugungen gesagt hat. Und aus Erfahrung können wir sicherlich sagen, dass wir trotzdem Teil der temporären Schul-Sportmannschaft waren. Wir einen neuen Partner/ eine neue Partnerin gefunden haben. Die Beratung im Kaufhaus erhalten haben und einen anderen Job gefunden haben, der sehr gut zu uns passt. Und auch bei der Freundschaft gab es vielleicht wieder eine Annäherung, weil wir uns auf die gemeinsame Zeit besinnt haben, die uns verbindet anstatt auf die Meinung, die uns spaltet. Oder es wurde Platz geschaffen für neue bereichernde Verbindungen. Egal wie schmerzhaft eine Ablehnung auch ist: Lass dein Herz offen für all das Neue, das viel besser in dein Leben passt und sag „Ja“ zu dir und zu deinem offenen Herzen.
Es bringt dich noch mehr in deine Klarheit und in deine Selbstliebe







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